5 legendäre Filme über Glücksspiel

Wir wissen, dass man seine Freizeit nicht nur mit dem Spielen von Online Slots verbringen soll, also haben wir uns bei Caxino zusammengesetzt, um dir eine Auswahl der besten Casino-Film-Klassiker zu bringen.

Vor allem Martin Scorsese hat sich im Laufe der Jahre einen Namen als Regisseur von intensiven Casino- und Mafia-bezogenen Filmen gemacht und The Card Counter wird sicherlich ebenfalls ein Hit sein. Wir haben uns für diesen Artikel aber eher auf New-Hollywood-Filme der 60er und 70er konzentriert, als der Meister selbst noch an seinem ersten Autorenfilm bastelte.

Lust auf einen chilligen Filmabend auf dem Sofa mit einer handvoll der besten Vintage Filme über Glücksspiel? Dann schau dir unsere Auswahl der 5 legendärsten Casino-Filme an, die alle Facetten des Glücksspiels abdeckt, vom Rausch des Nervenkitzels bis hin zur tiefsten Verzweiflung der Spielsucht …

Bob le Flambeur (1956)

„Drei Uhr nachts“ – 7.6 auf IMDb


Vor der New Wave, vor Godard, Truffaut und Chabrol, noch bevor Belmondo und Delon zu Ikonen der französischen Filmindustrie wurden, gab es Bob. „Bob le Flambeur“, Bob der High-Roller, dessen Stil so cool war, dessen Ehre so stark, dessen Glücksspiel so hoffnungslos, dass sogar die Bullen ihn mochten. Bob, mit seinem Silber-, nach hinten gekämmten -Haar, mit seinem schwarzen Anzug und Krawatte, seinem Trenchcoat und seinem Cabrio und seiner Penthouse-Wohnung mit dem Spielautomaten im Schrank.

Bob Montagne ist ein Spieler (Roger Duchesne) und jedem in Montmartre bekannt. Dann gibt es noch Yvonne (Simone Paris), der die Eckkneipe gehört (mit einem Darlehen von Bob gekauft), eine Polizeiinspektor (Guy Decomble), dem Bob das Leben rettete und Paolo (Daniel Cauchy), der unter Bobs Fittichen steht, weil sein Vater ein alter Freund von Bob war. Und dann gibt es noch eine junge Bordsteinschwalbe namens Anne (Isabelle Corey), die von ihrem Zuhälter Marc (Gerard Buhr) bedroht und von Bob gerettet wird – als Gefallen zu Paolo. Bob war ein Gangster im Paris der Vorkriegszeit und jeder versteht, dass er der alten Schule angehört.

Wir folgen ihm zur Rennstrecke, ins Casino und schließlich zurück ins Viertel, um seine letzten Franken zu verlieren. Er hört Erstaunliches: Im Safe des Casinos von Deauville befinden sich momentan 800 Millionen Franken. Er beschließt, eine Bande von Freunden und Experten zusammenzustellen und den Tresor zu knacken. Der Höhepunkt des Films beinhaltet überraschende Entwicklungen, die an kosmische Ironie heranreichen. Die Wendung ist so originell, dass viele Regisseure davon inspiriert wurden, darunter Paul Thomas Anderson in „Hard Eight“ sowie Steven Soderbergh in „Ocean’s Eleven“. Aber bei Bob geht es nicht um die Wendung. Es geht darum, dass Bob seiner wesentlichen Natur treu bleibt: Er ist ein Spieler.

Dieser Jean-Pierre Melville Film hat den guten Anspruch, der erste Film der französischen New Wave zu sein, indem Melville lange vor Godard schon mit einer Handkamera arbeitete. Die Schauspieler mussten bereitstehen, um kurzfristig zu drehen, ohne Bezahlung. Was erklärt, warum einige der Schauspieler selbst Gangster bzw. Dirnen gewesen sein sollen oder von anderen Regisseuren wegen Alkoholproblemen verschmäht wurden. „Bob le Flambeur“ ist ein Klassiker und rückte Melville in den Fokus. Er drehte Gangsterfilme, er arbeitete in Genres, aber sein Stil war so präzise und von ​​eleganter Einfachheit geprägt, dass seine Filme der Goldstandard für Krimis wurden.

The Hustler (1961)

„Haie der Großstadt“ – 8 auf IMDb


Es gibt nicht viele Filmfiguren, die so real wirken, dass das Publikum sie als Maßstab ​​für das Genre nimmt. Fast Eddie Felson ist so eine. Die unauslöschliche Darbietung von Paul Newman als Pool-Profi erhält noch mehr Gewicht, weil der Film nicht von seinem Sieg, sondern seiner Niederlage handelt – durch Pool, durch das Leben und durch seinen Mangel an Charakter. Der Test von Newmans Charakter kommt nicht unbedingt am Billardtisch, sondern in seiner Beziehung zu Sarah Packard (Piper Laurie), deren Geschichte so ausführlich erzählt wird wie Felsons eigene. Der eigentliche Wettstreit in „The Hustler“ findet nicht zwischen Fast Eddie und Minnesota Fats statt, sondern zwischen Eddies Liebe zu Sarah und seinen selbstzerstörerischen Impulsen.

George C. Scott spielt den kalten, bösartigen Spieler und Manager Bert Gordon. Auch wenn noch relativ unerfahren, hatte er bereits absolute Autorität: die Ausstrahlung eines Mannes, der weiß, was er ist. Die Art und Weise, wie er gegen Sarah vorgeht, mit einem grausamen Wort hier und einem geflüsterten Vorschlag dort, ist so hart und schmerzhaft wie sein Befehl, Eddies Daumen brechen zu lassen. Bert ist immer kalkulierend und verliert nie.

Dann ist da noch Jackie Gleason als legendärer Pool-Champion Minnesota Fats. Gleason und Scott gewannen Oscar-Nominierungen für ihre Nebendarstellung. Bei Gleason dreht sich alles um Präsenz, Körpersprache, das traurige Gesicht, die prägnante, entschlossene Art, wie er den Tisch bearbeitet, das Fehlen verschwendeter Züge. Er vermittelt den Eindruck von jemandem, der sich durch all die traurigen Kompromisse, krummen Wetten und hektischen Züge durchgewunden hat und als ein Mann hervorgegangen ist, der einfach und elegant das Spiel spielt. Er ist der Herrscher eines schäbigen Königreichs, und als Eddie und Bert ihre erbarmungslose Konfrontation haben, sitzt er passiv da und hört, was er schon unzählige Male gehört hat. Fats weiß in seinem Innersten, dass, um seiner Gabe nachgehen zu können, er diese Welt akzeptieren muss.

Der Film wurde von Robert Rossen produziert, einem Schriftsteller aus den 40ern, der sich zunächst weigerte, Namen zu nennen, als er zur McCarthy-Hexenjagd aufgerufen wurde, dann aber seine Meinung änderte. Er gab zu Kommunist zu sein und nannte 57 andere. Das war der Preis, den er bezahlte, um arbeiten zu können, und in den Kompromissen, die von Fast Eddie verlangt werden, muss ein Körnchen Eigenerfahrung liegen. Rossens wesentliche Entscheidung besteht darin, allen seinen Charakteren volles Gewicht und volle Bildschirmzeit zu geben, und das in Schwarzweiß. Lauries Sarah ist die größte Nutznießerin, die im Vergleich zu den weiblichen Filmfiguren der 90er Jahre, einen tiefgründigen, vielseitigen Charakter darbieten durfte und dies sehr überzeugend.

The Cincinnati Kid (1965)

„Cincinnati Kid“ – 7.2 auf IMDb


Wir können die verblüffende Ähnlichkeit zwischen „The Hustler“ und „The Cincinnati Kid“ nicht leugnen. Beide Filme teilen mehr oder weniger die gleiche Handlung: Ein Spieler aus einer Kleinstadt mit unglaublichen Fähigkeiten zieht in die Großstadt, um sein Glück zu suchen. Aber in diesem Fall handelt es sich um Poker und der Film, mit Starbesetzung, wird in Farbe präsentiert. Schau dir beide an und entscheide selbst, welcher dir besser gefällt!

Wir folgen der Hauptfigur, Eric „The Kid“ Stoner und spielen gegen „The Man“, Lancey Howard. Von Anfang an verfügt The Kid über unglaubliche Pokerfähigkeiten und ist bereits einer der besten Spieler. Eine großartige Gelegenheit ergibt sich und Eric beschließt den Pokermeister Howard herauszufordern. Trotz der Bedenken von Freunden wird zwischen The Kid, The Man und mehreren anderen Spielern ein No-Limit-Pokerspiel arrangiert. Erstaunlicherweise, ist es Erics besorgter Freund Shooter, der als Dealer am Spiel teilnimmt. Was Eric nicht weiß ist, dass, sein Freund erpresst wird, damit Howard verliert.

The Kid kommt absichtlich zu spät zum Spiel. Einer nach dem anderen verlassen die Spieler den Tisch, bis es nur noch The Kid und The Man übrig bleiben. Und als Seitennote: könnten die Namen nicht vorauszusagender sein? Howard bekommt ein paar fragwürdig unglückliche Hände hintereinander, also verlangt Eric eine Pause. The Kid konfrontiert seinen Freund, der zugibt, dass Slide, ein weiterer Spieler, dahintersteckt. Die Dinge eskalieren und die Hauptfigur droht, das Geheimnis des Dealers preiszugeben, wenn er bis zum Ende des Spiels nicht korrekt austeilt.

In der Zwischenzeit, während Christian, die reizende Dame von The Kid, ihre Familie besucht, versucht ihre Freundin und Shooter's Ehefrau Melba erfolglos den aufstrebenden Pokerspieler zu verführen. In der Pause des Spiels gelingt es Melba schließlich, The Kid zu verführen, aber Christian erwischt sie auf frischer Tat und geht wieder mit gebrochenem Herzen. Das Spiel geht endlich wieder los und Eric schafft es, den Dealer zu ersetzen, aber auch nach dem Wechsel ist das Glück auf seiner Seite und Howard verliert weiter an Geld und Selbstvertrauen. Die Spannung steigt mit jeder weiteren Runde, bis zum spektakulären Finale mit den seltensten Pokerhänden. The Man bleibt The Man und The Kid ist am Boden zerstört. Allerdings endet der Film mit einem Happy End – Eric verlässt das Hotel, trifft auf Christian und beide versöhnen sich.

Die Hauptfigur wird von niemand anderem als Steve McQueen gespielt und Edward G. Robinson verkörpert perfekt Lancey Howard. Die Produktion zeigt auch zwei atemberaubende und beliebte Schauspielerinnen – Ann-Margret als Melba, die verführerische, betrügerische Frau, und Tuesday Weld als Christian, das gutherzige Mädchen vom Land. Es ist keine Überraschung, dass dieser Film angesichts der lebhaften Darbietungen seiner Hollywood-Starbesetzung und seines preisgekrönten Regisseurs gut aufgenommen wurde.

The Sting (1973)

„Der Clou“ – 8.3 auf IMDb


„The Sting“ ist mein persönlicher Favorit hier und einer der stilvollsten Filme seiner Zeit. Der Regisseur ist George Roy Hill und die Stars sind die beiden guten alten Freunde Paul Newman und Robert Redford. Diesmal spielen sie Betrüger, die methodisch und mit großem Einfallsreichtum ein reiches Opfer (Robert Shaw) fangen. Ihre Methoden sind unglaublich komplex - zu komplex, als dass ich es hier beschreiben könnte, aber es macht ungemeinen Spaß zuzuschauen, wie Regisseur und Drehbuchautor versuchen, die Handlung unter Kontrolle zu halten.

Der Film spielt im Chicago der 1930er Jahre und viele der Außenszenen wurden hier gedreht. Wir sehen eine große, verwirrte, lustvolle, streitende Stadt, in der die großen Jungs mit den Muskeln irgendwie immer gegen die Jungs mit Selbstbewusstsein verlieren. Shaw ist ein High-Stakes-Spieler, der zum ersten Mal bei einem Pokerspiel auf einem Expresszug zwischen New York und Chicago dem Spielen verfällt. Newman und Redford machen ihn aus und beginnen, ihn zu manipulieren. Er findet nie heraus, dass die beiden sich überhaupt kennen und das macht einen Teil des Charmes aus: Sie müssen viele Szenen für ihn als völlig Fremde spielen, während Redford beiläufig den Köder auswirft.

Der Film hat einen netten, leichtfüßigen Stil. Hill spielt die 1930er Jahre sanft mit seinen leichten Übertreibungen von Moden und Stilen. Er erzählt seine Geschichte episodisch und unterteilt den Film in die verschiedenen Plateaus des Betrugsspiels. Und er ist schrecklich gut darin, eine Art aus dem Gleichgewicht geratenes Tempo beizubehalten; wir können Newman und Redford nie ganz festnageln. Sie stürzen sich immer irgendwie in Szenen, machen leise rätselhafte Aussagen und bleiben uns mindestens einen Schritt voraus. Wie gesagt ist die Handlung zu komplex, um hier weiter zu erläutern, allerdings finden wir auch, dass genau das für diesen Film spricht und ein weiter Grund ist, ihn dir anszuschauen!

Hills visueller Stil ist schräg; Anstatt seine Schauspieler im Bild zu platzieren und die Handlung aufzuzeichnen, scheint er sich daran anzuschleichen. Der Stil hier ist so verführerisch und witzig, dass es schwer ist, ihn festzunageln. Es ist wie nichts anderes, was von Hill gesehen wurde, mit einer "subversiven" Wendung, die sich auf Satire und (Slapstick-) Humor stützt. Wir werden von Anfang an eingenommen und können wirklich erst am Ende erraten, was eigentlicht lost ist. Matürlich macht das dynamische Duo Newman & Redford auch diesen Film zu einem sofortigen Hit und ewigen Klassiker des Genres.

The Gambler (1974)

„Spieler ohne Skrupel“ – 7.1 auf IMDb


„Mensch, Axel, ich habe noch nie so schlechte Karten gesehen“, sagt Axel Freeds Freund tröstend. Sie stehen in der Küche einer New Yorker Wohnung und durch den Rauch sickert die Morgendämmerung. Auch Axel hat noch nie so schlechte Karten gesehen. Sein Unglaube, dass irgendjemand so viele lausige Pokerhände hintereinander ziehen könnte, hat ihn schließlich mit $44.000 verschuldet. Er hat das Geld natürlich nicht … und so beginnt „The Gambler“: mit einem Problem. Die Art und Weise, wie Axel sein Problem löst, ist nur schwer zu verstehen. Das Geld leiht er sich von seiner Mutter, die Ärztin ist. Aber dann entdecken wir, dass sein Problem größer ist, denn es gibt einen letzten Zwang in ihm, der ihn das Geld nicht zurückzahlen lässt. Er muss das Risiko spüren, sich selbst in Gefahr bringen. Er muss die 44 Riesen in noch hoffnungsloseren Wetten verspielen, denn das Glücksspiel nicht wirklich seine Sucht – es ist die Gefahr selbst.

Dennoch ist Freed nicht einfach nur ein Spieler, sondern ein sehr komplizierter Literaturprofessor Mitte dreißig. Er unterrichtet Dostojewski, William Carlos Williams, Thoreau, aber er scheint ihre Werke nicht so sehr zu lehren, sondern darin Gründe zu finden, seine eigenen Obsessionen zu rechtfertigen. Er ist besessen vom Tod des Heldenzeitalters des 19. Jahrhunderts, denn in diesem Zeitalter hätte er sich messen können. In 1974 findet Axel jedoch keinen würdigen Gegner. Er muss seine eigenen Gefahren finden, sie umwerben und verführen. Und das ultimative Risiko in seinem Leben besteht darin, dass hinter seinen Buchmachern die unerbittliche Präsenz der Mafia steht. Das fügt „The Gambler“ eine zusätzliche Dimension hinzu, die als Porträt von Freeds Persönlichkeit beginnt, sich zu einer Geschichte seiner Welt entwickelt und sich dann als Thriller erweist.

Wir werden so absolut von Axels Problemen und Gefahren eingenommen, dass sie wie unsere eigenen erscheinen. Aber Reisz macht sie umso realer, weil er den Rest seines Films nicht mit Standardcharakteren bevölkert. Freed, gespielt von James Caan, ist selbst eine absolut überzeugende Persönlichkeit und originell. Seine Mutter Naomi (Jacqueline Brooks) ist eine kompetente, unabhängige Person, die ihm das Geld gibt, weil sie um sein Leben fürchtet, und dennoch versteht, dass sein Problem tiefer liegt als das Glücksspiel. Sein Großvater, wunderbar gespielt von Morris Carnovsky, kann durch sein Verhalten andeuten, warum er Axel so fasziniert. Die Buchmacher und Sammler, denen er begegnet, sind keine Mafia-Stereotypen, sie setzen sich mehr in Trauer als in Wut durch.

Reisz, Caan und Drehbuchautor James Toback haben die Figur und den Film so überzeugend konstruiert, dass er nicht nur funktioniert, sondern gleich auf zwei Arten funktioniert: zuerst als Suspense und dann als Offenbarung des Charakters. Denn wenn wir in die verschlossenen Augen von Axel Freed blicken, sehen wir einen Menschen, der zu Tode erschrocken und dennoch hartnäckig bereit ist für diesen Moment, den er über sich selbst gebracht hat.